Dem Undenkbaren nachspüren - eine besondere Bildungsreise

von Julian Gunkel

Auf Einladung des schleswig-holsteinischen Landesverbands der Sinti und Roma besuchten wir, drei Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs und zwei Studierende der Universität Flensburg im Praxissemester in Begleitung von Herrn Hobe vom 27.10. - 28.10. die KZ-Gedenkstätten Bergen-Belsen, Kaltenkirchen und Hannoverscher Bahnhof (Hamburg). Unter den Opfern im KZ Bergen-Belsen war 1945 auch Anne Frank, deren Tagebuch heute weltbekannt ist. Vor allem der Kontakt mit unseren Mitreisenden - Nachkommen von Opfern des Nationalsozialismus - machte den emotionalen Charakter dieser Reise aus. Wir sind froh und dankbar, dabei gewesen zu sein.

Nachdenklich stimmte uns …
 
… der Truppenübungsplatz Bergen-Hohne.
Nahe dem Truppenübungsplatz befinden sich nämlich das historische Lagergelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen und das Dokumentationszentrum. Durch die militärische Nutzung kommt es während der Schießübungen zu Lärmbelastungen. Und es war wirklich unheimlich, als wir bei der Besichtigung Schüsse vom nahen Truppenübungsplatz hörten. Eigentlich fehlte uns dafür der richtige Ausdruck, geschmacklos war es aber auf jeden Fall.
  
… eine Situation vor der Cafeteria.
Eine Mitreisende und Nachfahrin von Opfern des Nationalsozialismus sagte uns während einer kurzen Besichtigungspause vor der Cafeteria, dass ihr nicht im Traum einfallen würde, an einem Ort wie diesem, wo ihre Familienangehörigen verhungert sind, eine warme Suppe zu essen.
So haben wir das noch nie betrachtet. Und als wir daraufhin etwas in der Cafeteria gegessen haben, fühlte sich das erst mal komisch an, aber in diesem Moment dachten wir an die Opfer.

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